Abhängigkeitssyndrome – ob substanzgebunden oder verhaltensbezogen – sind psychische Störungen die mit einem hohe Leidensdruck begleitet werden und häufig einen chronischen Verlauf aufweisen. Sie kennzeichnen sich durch ein starkes Verlangen, Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Entzugssymptome und die Fortsetzung des Konsums trotz negativer Folgen. Es kann sich sowohl auf psychoaktive Substanzen als auch auf Verhaltensweisen beziehen.
Substanzgebunde Abhängigkeitssyndrome sind z.B.:
Alkoholabhängigkeit, Nikotinabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit (z. B. Benzodiazepine, Schmerzmittel), Illegale Drogen (z. B. Heroin, Kokain, Cannabis, Amphetamine usw.)
Nicht-substanzgebundene Abhängigkeitssyndrome (Verhaltenssüchte) sind z.B.:
Pathologisches Glücksspiel, Internetsucht / Online-Gaming, Kaufsucht, Arbeitssucht, Sexsucht, Sportsucht, Soziale-Medien-Sucht usw.
Eine frühzeitige Diagnose und eine interdisziplinäre Behandlung (medizinisch, psychotherapeutisch, sozial) sind entscheidend für die langfristige Stabilisierung und Heilung.
Auch die emotional bedingte Abhängigkeit zeigt ähnliche psychodynamische Strukturen und einen hohen Leidensdruck auf. Sie ist gekennzeichnet durch ein starkes Bedürfnis nach Nähe, Bestätigung oder Zuwendung durch eine bestimmte Person, dem Verlust der eigenen Identität und Selbstständigkeit, der Angst vor Ablehnung, Trennung oder Einsamkeit, der Aufrechterhaltung ungesunder Beziehungen trotz emotionaler Belastung und findet sich häufig in toxischen Partnerschaften oder Co-Abhängigkeitsstrukturen
Die Therapie emotionaler Abhängigkeit hat zum Ziel, die innere Unabhängigkeit, gesunde Beziehungen und ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln und ist dabei der Schlüssel zur langfristigen Veränderung.