Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen

Verhaltensstörungen sind Abweichungen im Verhalten eines Menschen, die deutlich über das hinausgehen, was altersgemäß oder situationsbedingt als normal angesehen wird. Meist kommt es bei Kindern und Jugendlichen vor, aber auch Erwachsene können davon betroffen sein. Das Verhalten belastet somit die Person selbst, aber auch ihr Umfeld.
Typische Erscheinungsformen sind: aggressives Verhalten wie häufiges Streiten, Schlagen oder Wutausbrüche, sozial auffälliges Verhalten wie lügen, stehlen oder Regeln missachten, Rückzug und Ängstlichkeit wie extreme Schüchternheit, sozialer Rückzug, Hyperaktivität / Impulsivität wie Unruhe, Konzentrationsprobleme, Ess- oder Schlafprobleme im Kindes- und Jugendalter, selbstschädigendes Verhalten.

Auch hier gilt bei der Therapie wie bei allen Störungen, dass im Gespräch und in der Analyse der persönlichen Lebensgeschichte Zusammenhänge mit dem jeweiligen abweichendem Verhalten erkannt und herausgearbeitet werden. Die Formen der Therapien können vielfach sein und dienen vor allem der Förderung von Selbstkontrolle und sozialem Verhalten, meistens mittels Verhaltenstraining, sowie der Stärkung von Selbstbewusstsein und Selbstwert mit unterschiedlichen Therapiemethoden.

Persönlichkeitsstörungen sind tief verwurzelte, überdauernde Muster im Denkens, Fühlen und Verhalten. Sie beginnen meist im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter und bleiben über die Zeit stabil. Sie führen zu Beeinträchtigungen und hohem Leidensdruck im sozialen, beruflichen und im privaten Leben. Im Gegensatz zur Verhaltensstörung erleben Betroffene ihre Muster als Teil ihrer Persönlichkeit. Die Formen sind vielfach. Typisch ist jedoch ein starres Verhalten in vielen Situationen auch wenn es unpassend ist, Schwierigkeiten in Beziehungen, ein starkes inneres Leiden und Probleme im Kontakt mit Mitmenschen. Der Beginn zeigt sich meisten schon im frühen Jugendalter.

Dementsprechend ist auch eine Therapie eher langfristig und erfordert eine gute therapeutische Beziehung. Die Methoden und Ansätze sind jener der Verhaltensstörungen ähnlich.