Dr. Karin Schiner - Psychotherapeutische Praxis
DEit

Ängste und Zwänge

Angsterkrankungen und Zwängsstörungen nehmen in der Bevölkerung immer mehr zu. Angst ist normalerweise eine Art Frühwarnsignal und dient, uns vor physischen und psychischen Schäden zu bewahren. Wenn Angst übertrieben oder irrational ausgeprägt ist, kann sie jedoch auch das Gegenteil bewirken: angstauslösende Situationen werden gemieden, es entsteht eine andauernde Spannung, eine Angst vor der Angst und ständige Sorgen, auch  können physische Beschwerden und Schmerzen auftreten und der oder die Betroffene muss auf vieles verzichten und fühlt sich in seiner/ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt.

Die am häufigsten vorkommenden Angststörungen sind Phobien wie z. B. die Klaustro- und Agoraphobie (nach Mundart „Platzangst“, also Angst vor zu engen oder zu weiten Plätzen), die soziale Phobie, die Höhenangst oder Flugangst, spezifische Phobien wie z.B. jene vor Tieren (Spinnen, Mäusen, Schlangen usw.) und vor allem bei Kindern auch jene vor der Schule, vor Dunkelheit oder vor Trennung, die generalisierte Angststörung (ein allgemein unspezifisches und hohes Angstniveau) und die Panikstörung (Panikattacken).

Zwangsstörungen können aus Zwangshandlungen und/oder Zwangsgedanken bestehen. Zwangshandlungen sind Rituale, welche immer wieder aus- oder durchgeführt werden müssen. Sie beziehen sich vor allem auf Reinlichkeit (Waschzwang), Sauberkeit (Putzzwang), übertriebene Ordnung oder wiederholte Kontrollen. Zwangsgedanken bestehen aus zwanghaften Ideen, bildhaften Vorstellungen oder Zwangsimpulsen, z. B. ein sich aufzwingender und als bedrohlich erlebter Gedanke und Impuls, eine geliebte Person zu verletzen oder zu töten. Beide Formen von Zwangsstörungen werden von der betroffenen Person als quälend empfunden, da sie als sinnlose Handlungen oder Gedanken erlebt werden. Beide dienen in der Regel, um das Auftreten negativer Konsequenzen zu umgehen oder eine möglicherweise gefährliche Situation zu umgehen. Letztendlich dienen sie der Eindämmung von Angst und stehen oft im Zusammenhang mit einer Depression.

Durch die Anwendung verschiedener psychotherapeutischer Verfahren, vor allem aus der kognitiven Verhaltenstherapie und/oder mit Techniken wie das EMDR oder Brainspotting gelingt es mittlerweile sehr gut, Ängste und Zwänge zu bewältigen.